Robert Gernhardt schrieb einmal:

"Lieber Gott, nimm es hin,/daß ich was Besondres bin./Und gib ruhig einmal zu,/
daß ich klüger bin als du./ Preise künftig meinen Namen,/denn sonst setzt es etwas. Amen." 1

Dazu fragte ich mich und antwortete:

 Darf man wirklich Gott verspotten,
 frech mit unverschämten, flotten
 Versen Ihm entgegentreten,
 quasi atheistisch "beten"?
 Nein, man darf nicht, und der Dichter
 findet einen strengen Richter,
 wenn er einst vor Gottes Thron steht,
 wo es um der Sünde Lohn² geht.


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1 vielfach im Internet, z. B. hier
2 d. h. um den (zweiten) Tod. (Römer 6,23, JohOffb 20,12-14)
3 Das ist, verkürzt ausgedrückt, christliche Lehre und wird nicht allgemein geglaubt.
   Hierzu eine nachdenklich stimmende Übersicht im Internet: [1]
4 Dass es etwas "setzt", ist eine nur noch wenig gebräuchliche Redensart und bedeutet die
  Androhung von Ohrfeigen oder Prügeln; gegenüber Gott ist sie absurd und selten dämlich. -
  Nach [2] reimte G. bei anderer Gelegenheit "Schrott" und "bankrott" auf "Gott".
5 Die Göttliche Komödie [3], [4] (hier auch, ganz unten, Abschnitt Der Verfasser)
   Viel für mich Neues über Dantes Werk las ich in diesem langen und detailreichen Artikel.
6 ... aber nicht verspottete wie diesen Philosophen.

Ergänzung

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