Anhang zur Seite "Warum ich kein Atheist bin"

Das Folgende wurde der Seite http://www.ekd.de/glauben/zehn_gebote.html entnommen:

"Die Zehn Gebote
(nach Martin Luthers Kleinem Katechismus)
Bei der Zählung der Gebote gibt es im Judentum und in den christlichen Kirchen unterschiedliche Traditionen. Die hier wiedergegebene Fassung folgt der lutherischen und römisch-katholischen Tradition. Eine andere Zählung ergibt sich dort, wo das Bilderverbot - "Du sollst dir kein Bildnis machen" - als zweites Gebot aufgeführt wird, so in der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Tradition. Dort werden dann "neuntes" und "zehntes" Gebot als ein Gebot verstanden.
Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Das zweite Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
Das dritte Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.
Das vierte Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Das fünfte Gebot
Du sollst nicht töten.
Das sechste Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.
Das siebte Gebot
Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Das neunte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat."

Gegen einzelne dieser Gebote wurde im Laufe der Jahrtausende von jüdisch-christlicher Seite immer wieder ungezählte Male verstoßen. Die schlimmsten Verstöße geschahen - oft im Namen Gottes - beim Fünften Gebot, wenn versucht wurde, Glauben zu erzwingen, zu verändern, zu verhindern oder auszulöschen. In neuerer Zeit waren und sind an letzterem auch Atheisten beteiligt.

Im Markus-Evangelium, Kap. 7, V. 21-22, kann man lesen:

"Denn aus dem Inneren, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken wie: sexuelle Zügellosigkeit, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Betrügerei, ausschweifendes Leben, Neid, Verleumdung, Überheblichkeit und Unbesonnenheit." (Übers. Hoffnung für alle)

Auf diese Zusammenstellung in der Heiligen Schrift oder Teile davon wird heutzutage praktisch nirgends mehr hingewiesen, weder in den Printmedien und im Fernsehen noch in der Schule und in den Familien. Ehebruch ist häufig geworden. Mord und andere Verbrechen bilden den Ausgangspunkt von "Krimis", die vielen Menschen zur Unterhaltung und Entspannung dienen. Gewisse Computerspiele, in denen das Töten simuliert wird, tragen zur Verrohung vor allem Jugendlicher bei. Den Staat oder private (Geschäfts-)partner zu betrügen, hat für manche eine sportliche Note. Neid und Habgier, Unbesonnenheit, unsinniges Gerede und Tun haben Hochkonjunktur; Bescheidenheit und Zurückhaltung werden gering geachtet.

Erziehung verfolgt nur noch selten das Ziel, dem bei Mk7,21 Stehenden entgegenzuwirken. Statt dessen werden wir oftmals mit Schuldkomplexen gegenüber der Natur und Umwelt beladen ("Wir verseuchen die Luft und das Wasser"), obwohl hierbei das meiste außerhalb unserer Einflußmöglichkeiten liegt. Verbesserungen im menschlichen Zusammenleben durch Abkehr von den genannten Schwächen und Fehlhaltungen spielen dagegen in öffentlichen Appellen kaum eine Rolle. Dabei wären gerade sie besonders nötig, um vielfache Verzweiflung über eigenes und fremdes Unglück zu lindern. Die Kirchen und die Atheistenverbände haben hier eine gewaltige Aufgabe vor sich liegen.

Ergänzung
Schwere Verstöße gegen das Sechste Gebot sind außer dem erwähnten Ehebruch: Pornographie¹, Prostitution², Pädophilie. In Luthers Kleinem Katechismus steht: wir sollen "keusch und züchtig" leben. Wer kennt ihn noch und versteht die Bedeutung der beiden Wörter?
Die drei unheilvollen P.s sind unterschiedlich stark verbreitet, am meisten die ersten zwei. Das dritte findet sich vereinzelt in kirchlichen Kreisen, war aber auch ein Programmpunkt bei einem Teil der "Grünen" und wurde dort praktiziert.
Neu und direkt auf das Sechste Gebot zielend, ist die Aushöhlung des seit Jahrtausenden bestehenden Begriffs "Ehe". Hierbei tun sich Teile der Evangelischen Kirche hervor.
Noch einmal zurück zum Fünften Gebot: gegen dieses wird mit staatlicher Duldung beim Massenmord an den Ungeborenen anhaltend verstoßen. Merkliche Proteste, auch von kirchlicher Seite, gibt es seit langem nicht mehr.
-----------------
¹ Selbst wenn man nichts damit zu tun haben will, wird man im Internet oft, z. B. bei den Nachrichten, mit obszönen Frauenbildern belästigt.
² In Schweden strafbar und von der Schule an in hohem Maße gesellschaftlich geächtet.

Zurück zur Vorseite