In seiner Lesung von Descartes sagt der deutsche Philosoph Franz Xaver von Baader, dass wir anstelle von cogito ergo sum cogitor (a deo), ergo sum sagen sollten. Die erste Person Aktiv (cogito = ich denke) wird durch die erste Person Passiv (cogitor = ich werde gedacht) ersetzt. "Ich werde gedacht - von Gott (a Deo)", fügt Baader hinzu, "deshalb existiere ich". Der Übergang von Cogito zu Cogitor kann als notwendiger Übergang angesehen werden, der logisch mit dem Cogito selbst verbunden ist, wie wir später sehen werden. Baader interessiert sich jedoch nicht für die logische Notwendigkeit. Für ihn ist es eher eine sozial, religiös und politisch entscheidende Angelegenheit: Descartes 'Cogito' repräsentiert eine Welt ohne Gott, die sich auf das menschliche Subjekt konzentriert, während Baaders Cogitor eine Welt repräsentiert, deren Zentrum Gott ist. ...

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