Was sind die "Verlorenen"?

Kürzlich predigte unser Pastor über Menschen, die "verloren" gehen oder bereits verloren sind. Damit meinte er diejenigen, die nicht oder nur oberflächlich an Gott glauben (sondern nur an eine "Höhere Macht", das Schicksal u. ä.) und nicht an das Heilswirken Jesu Christi. Sie werden, wenn sie gestorben sind, nicht in Gottes Himmlisches Reich aufgenommen. So werden wir, die wir auf das Ewige Leben bei Gott hoffen, sie nicht wiedersehen. Das ist schmerzlich für uns, wenn es sich bei ihnen um liebe Verwandte und Freunde handelt. (Selber halte ich es für denkbar, daß es anders sein wird, denn wenn wir bei Gott sind, soll es nach der Offenbarung (V.4) keinen Schmerz, keine Trauer mehr geben.)

Was mit den "Verlorenen" im einzelnen geschieht, wenn sie tot sind, sagte der Pastor nicht. Insbesondere erwähnte er in diesem Zusammenhang nicht den Begriff "Hölle", wofür ich dankbar war. Für die Un- bzw. Partiellgläubigen ist das ewige Getrenntsein von Gott schon schlimm genug; zusätzliche Höllenqualen, wie sie seit Jahrhunderten in Wort und Bild Angst und Schrecken verbreiten, sind sinnlos .

Nicht direkt zum Thema dieser Seite gehörig, aber vielleicht ganz interessant und anrührend, ist dieses Video. Es zeigt russisch sprechende Spaziergänger in einem Park, die gefragt werden, was sie über das Leben nach dem Tod denken. Ihre Antworten verstehe ich nur zu einem sehr geringen Teil; doch sind ihr Lächeln, der in diesem Zusammenhang nicht ungewöhnliche Blick nach "oben" sowie längere, freundliche Erklärungen bezeichnend genug, ebenso Schweigen und ablehnendes Vorübergehen.

Am Ende des Videos, dem Musik von Antonio Vivaldi (1678-1741) unterlegt ist, stehen Sätze in russischer Sprache, von denen einige auf deutsch lauten: "Es gibt keinen Tod, sondern nur einen Wandel in der Form!" "Wir sind unsterblich!" "Das Ende ist der Anfang!" "Alles kommt wieder!" "Schön ist die Jugend, aber das Alter beschert Weisheit, und in Liebe leben können wir allezeit." "Die Liebe ist Gott." "Wir sind seine Geschöpfe, und jeder Mensch trägt ein göttliches Antlitz." "Jede Liebe ist eine Offenbarung, ein göttlicher Zuruf." "Die Liebe ist der Weg zur Unsterblichkeit und zu Gott; das Leben bietet die Chance, Ihm ähnlich zu werden." Sie enthalten Elemente biblischen Denkens, sind aber nicht eigentlich christlich; Jesus kommt in ihnen nicht vor.

Auszugsweise Übersetzung von fünf Kommentaren im Anschluss an das Video:
Mariya Broslavska: Ja .. Die Leute wissen gar nichts. Das ist traurig. Man muss zu Gott beten.
Vladimir Goncharenko: Was für eine Gleichgültigkeit gegenüber der Ewigkeit ... Einst war ich (auch) so. Ehre sei dem Herrn, dass er mich durch sein Blut zur ewigen Glückseligkeit erlöst hat.
Lyubov Morozova: Ich bin demütig. Lehre uns den Wert des Herrn! Lass keine einzige Seele sterben! Beängstigend ist es, ohne Reue dorthin zu gelangen!
Gennady Utlyakov: Der Mensch wird für immer leben, auch wenn er es nicht will! Aber wo? In der Hölle oder im Paradies - es hängt von der freiwilligen Wahl des Menschen selbst hier auf Erden ab. Handelst du gut oder böse? Lebst du jetzt im Paradies oder in der Hölle? Du wählst jetzt dein Schicksal!

Eine Befragung von Straßenpassanten bei uns in Deutschland zu einem ähnlichen Thema.

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