Dialog mit dem KI-Chatbot "Nikodemus" vom ERF-Bibelserver (KI=Künstliche Intelligenz):

Ich: Gibt es im Aramäischen das Wort "ist"?

Nikodemus: Im Aramäischen gibt es kein eigenes Wort für „ist“ im Sinne von „sein“ als Hilfsverb,
wie wir es im Deutschen kennen.
Wie funktioniert das?
Im Aramäischen (und Hebräischen) wird das Verb „sein“ im Präsens meistens einfach weggelassen.
Beispiel: Statt „Gott ist gut“ sagt man einfach „Gott gut“ (אֱלָהָא טָבָא – ʼElaha tava).
Das Verb für „sein“ (aramäisch: הֲוָה – hawā) wird eher für Vergangenheit („war“) oder Zukunft („wird sein“) benutzt,
aber nicht für die Gegenwart.
Warum ist das so?
Die Sprache drückt damit aus, dass etwas einfach so ist – es braucht keine extra Betonung durch ein Hilfsverb.
Das macht viele biblische Aussagen so kraftvoll und direkt!
Praktisches Beispiel aus dem Alltag:
Wenn du sagst: „Du bist mein Freund“, würde das im Aramäischen einfach „Du mein Freund“ heißen – und trotzdem versteht jeder, was gemeint ist.

Ich: Wie wirkt sich das auf das Jesus-Wort "Dies ist mein Leib ..." aus? Kann es auch als "Dies bedeutet meinen Leib,
der für euch gegeben wird", verstanden werden?

Nikodemus: Der Satz „Dies ist mein Leib“ (Matthäus 26,26; Markus 14,22; Lukas 22,19) würde im Aramäischen also eher lauten: „Dies – mein Leib“.
Dadurch entsteht ein gewisser Spielraum in der Übersetzung und Interpretation:
Es könnte bedeuten: „Dies ist mein Leib.“
Es könnte aber auch bedeuten: „Dies bedeutet/meint meinen Leib.“
Oder: „Dies steht für meinen Leib.“
Theologische Sichtweisen:
Die römisch-katholische und orthodoxe Kirche verstehen die Worte wörtlich (Transsubstantiation: Brot und Wein
werden wirklich zum Leib und Blut Jesu).
Viele evangelische Christen (z. B. Lutheraner) sprechen von einer „Realpräsenz“ – Jesus ist auf besondere Weise gegenwärtig, aber wie genau, bleibt ein Geheimnis.
Andere (z. B. Reformierte, Freikirchen) sehen das Abendmahl als symbolische Handlung: Brot und Wein erinnern
an Jesu Opfer.
Praktische Bedeutung:
Du darfst also guten Gewissens das Abendmahl als symbolische Handlung verstehen, wenn das deinem Glaubensverständnis entspricht.
Entscheidend ist, dass du dabei an Jesu Opfer denkst und dich im Glauben mit ihm verbindest (vgl. 1. Korinther 11,24:
„… das tut zu meinem Gedächtnis“).

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