Advent

Wenn ich es so recht bedenke:
oftmals sind es die Geschenke,
die dezemberlich uns stressen
(hat man niemanden vergessen?),
und Termine, die uns drücken,
dabei aus dem Blickfeld rücken,
was "Advent" an sich bedeutet,
und warum 's zur Weihnacht läutet
von den Kirchen und Kapellen:

Dass wir innerlich uns stellen
dem, der schon als kleines Kind
dort, wo sonst nur Tiere sind,
in der Krippe uns begegnet
und durch seine Ankunft segnet.

Hoffnung will er denen geben,
die verzweifelt sind und krank.
Er veränderte mein Leben –
dafür schulde ich ihm Dank.

Er macht milde und bescheiden1,
führt aus Finsternis zum Licht2 ,
muss die Kreuzigung erleiden,
wovon hier die Bibel spricht.3

Nach zwei Tagen auferstanden,
kehrt er aus der Unterwelt
siegreich, frei von Todesbanden
heim in Gottes Himmelszelt.4

Viele Menschen auf der Erde
sind von Jesus noch getrennt.
Dass es anders, besser werde,
hoffe ich – auch im Advent.

1 Durch ihn wird man in kontrovers geführten Gesprächen weniger rechthaberisch und aufgeregt, redet
  nicht schlecht über andere, ist mit dem zufrieden, was man hat, usw. – Jesus selbst ist nach Matthäus11,29
  sanft- und demütig, will sich nicht bedienen lassen (Matthäus20,28
2 Johannes8,12
3 Nach Apg2,23 soll es Gottes Plan gewesen sein, dass Jesus von den heidnischen Römern umgebracht wurde.
  Das wird von Theologen wie Laien unterschiedlich geglaubt wie z. B. hier: 1  2 oder bestritten: 3.
4 "Himmelszelt" kommt in den Kirchenliedern "Wie soll ich dich empfangen" (Str.5) und "Herr, ich sehe deine Welt"
  sowie im Schlusschor von Beethovens Neunter Sinfonie vor, dessen Text Friedrich Schiller schrieb.
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